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„"Schlechter -Kundenservice" !!!!!
M.f.G. : Jean-Claude Schuster !
!”
Der Inhaber antwortete am 23.07.2020
„
Danke fürs Feedback. Unser Anspruch ist, stets eine professionelle Beratungsqualität zu bieten. Wir bedauern sehr, dass das uns offensichtlich bei Ihnen nicht gelungen ist. Das wollen wir natürlich gerne verbessern. Ihren zuständigen Berater finden Sie auf jedem Ihrer Kontoauszüge. Wenn dieser nicht in unserer Filiale in am Roßmarkt in Frankfurt am Main sitzt, sondern z.B. in einem Regionalen Beratungscenter, wenden Sie sich bitte an diesen. Sofern der auf Ihrem Kontoauszug stehende Ansprechpartner für Ihren Unmut gesorgt hat, schreiben Sie uns dies bitte kurz und teilen uns am besten auch Ihr Anliegen mit, das nicht gut beraten wurde. Sie können dies vertraulich tun unter deutsche-bank.de/kontakt
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„Vielleicht sollte ich es doch besser lassen und Murphy's Gesetz nicht herausfordern. Denn endlich ist
Ruhe. Man will meine Piepen nicht mehr. Und nervt mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit freundlichen Aufforderungen zum "Anlagegespräch".
Wie hab ich das geschafft?
Wo ich mich doch jahrelang schwarz geärgert habe, wenn man mich mal wieder im Büro angerufen hat, obwohl ich mir das freundlich verbeten hatte. Wenige Monate später krähte die Kollegin mich schon wieder aus dem Sekretariat an:"Ihre Bank will was von Ihnen!!" Peinlich. Denn nicht alle Kollegen sind so nett und vermuten hinter solchen Anrufen einen "Bankirrtum zu deinen Gunsten". Vielmehr kommt schnell überflüssiges Getuschel (Dispo überzogen? Gehaltspfändung?) auf.
Abhilfe versprach ich mir, indem ich endlich einen Termin vereinbarte, um den Herrschaften, die meinen Kontostand und die damit verbundenen "Anlagemöglichkeiten" eigentlich besser kennen sollten als ich, endgültig klarzumachen, daß bei mir nix zu holen ist.
Leider muß ich gestehen, daß mich damals schon beim Betreten der ehrwürdigen Hallen heilige Ehrfurcht gemischt mit dem Gefühl, das Spiel zu verlieren, beschlich. Wie sollte ich diesen perfekt gedressten, schon rein optisch über jeden Zweifel erhabenen Herrschern über König Kohle widersprechen? Zumal ich damals noch ein liebes Mädel war, dem Mamas gute Erziehung (u. a.: Pflichtkotau vor Anzugträgern und weißen Kitteln) noch ganz tief in den Knochen steckte.
Der verhaßte Lateinunterricht lehrte mich "Barba non facit philosophum". Und das Leben lehrte mich, daß in einem weißen Kittel nicht zwingend ein anbetungswürdiger Albert Schweitzer steckt und ein Typ im edlen Zwirn an einem edlen Arbeitsplatz kein Gutmensch ist, der mir endlich die Formel in die Hand drückt, mit der man aus Scheiße Geld machen kann.
Nebenbei: Sorry, Mama, aber inzwischen bin ich auch davon überzeugt, daß ich im Falle eines Unfalles mit Krankenhauseinlieferung andere Sorgen als ein ausgeleiertes Gummi in der Unterhose habe:-)
Die Folge meiner Anlagegespräche war dann immer wieder der Abschluß irgendwelcher komischer Bausparverträge und ähnlichem Gedöns. Schließlich waren die Damen und Herren immer sehr nett und irgendwie mußte ich mich für den leckeren Kaffee und die Kekse doch erkenntlich zeigen, oder?
Aber irgendwann kapierte ich es dann doch. Erste Erfolgserlebnisse. Wurde nicht vom Blitz getroffen, als ich dem in der Fußgängerzone rumlungernden Bücherbund-Fuzzi auf sein edles Angebot (Gratiskugelschreiber gegen Unterschrift eines 2-Jahres-Knebelvertrages) eine harsche Absage erteilte.
Und dann kam der Tag, an dem ich zum letzten "Anlagegespräch" aufbrach, mal nicht mit geschrubbtem Hals und einem angemessenen Aktentäschchen, sondern mit dem festen Vorsatz, mir diesmal nichts andrehen zu lassen.
Man hatte mir angeboten, als "Service unseres Hauses", meine Versorgungssituation im Alter zu prüfen und mich entsprechend zu beraten. Warum nicht? Ich suchte meine sämtlichen Policen, Depotauszüge und Rentenmitteilungen zusammen und karrte den Kram zur Bank. Die Einladung zum Beratungsgespräch folgte auf dem Fuße. Ich ahnte, was kommen sollte; beschloß, ein Exempel zu statuieren und vereinbarte perfide einen Termin außerhalb der menschlichen Arbeitszeiten. Kein Problem.
Aufgelauert wurde mir von einer Versicherungsfachfrau und einem Investmentbanker. Mußte heimlich grinsen; hatte ich mich doch ein paar Tage vorher über einen Comedian-Spruch schlappgelacht, der die Beliebtheit eines Investmentbankers irgendwo zwischen Welpenmördern und der Telekom ansiedelte. Beschloß, den Spruch noch irgendwie anzubringen, falls man mich ärgern sollte.
Man sollte. Ich wurde wie ein VIP ins Separee geleitet, Kaffee und Kekse wurden gereicht. Verkniff mir ein "Riesig; hatte heute nichts zu Mittag und bin, ehrlich gesagt, sowieso nur wegen der Plätzchen hier.." und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Die Banker eröffneten mir zunächst mit mitfühlender Ernsthaftigkeit, daß sich gemäß Prüfung der eingereichten Unterlagen eine riesige Versorgungslücke errechnet hätte. Ob ich mir darüber schon Gedanken gemacht hätte?
Angesichts der astronomischen Summe sah ich mich schon als weißhaarig-verstrubbelte Rentnerin zahnlos auf einem Bett mit Eisengestell sitzen und kalte Ravioli aus der Dose löffeln; in einem Obdachlosenasyl mit Schimmel an den Wänden (und nicht mal Geld für eine Kiste aus dem Sarg-Discounter!). Aber angesichts der astronomischen Summe wurde mir auch blitzschnell klar, daß außer einem Lottogewinn nicht der Hauch einer Chance besteht, diese Lücke aufzufüllen.
Die Banker sahen da aber ganz andere Möglichkeiten:
"Haben Sie schon mal über einen Bausparvertrag..."
"Nein. Nein. Will ich nicht."
"Warum nicht?"
"Ich will nicht."
"Gut. Und wie sieht es mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus?"
"Hab ich nicht. Will ich auch nicht."
"Warum nicht? Sie arbeiten im Büro, vielleicht, daß ein Bandscheibenvorfall.."
"Hörens. Ich verstehe Sie nicht ganz. Erst rechnen Sie mir eine irrsinnige Versorgungslücke vor und dann soll ich meine mageren Kröten in eine RISIKOversicherung investieren, die sowieso nicht zahlt, es sei denn, ich wäre auch nicht mehr in der Lage, als Pförtner zu arbeiten. Danke. Ich verzock das Geld dann doch lieber beim Lotto, das ist spannender als das Warten auf den Bandscheibenvorfall. Außerdem macht meine Bandscheibe bisher keinerlei Zicken und es steht zu befürchten, daß das so bleibt."
Ich war begeistert über mich selber. Geschafft! Hatte anfangs noch ein siegessicheres Lächeln die Mundwinkel meiner Gesprächspartner umspielt nach dem Motto "Die Maus nehmen wir uns zum Frühstück. Das Wort Finanzen kennt die bestimmt nur von Peter Zwegat. Ohne Abschluß irgendeines unsinnigen Vertrages geht die hier nicht raus. Der Schampus steht schon kalt..", wurde man nun deutlich genervt. Es war, wie gesagt, schon spät. Man wollte nachhause und fürchtete allmählich um die sicher geglaubte Provision.
Aber mir war klar: Da kommt noch was. Mußte kommen. Und endlich:
"Dann hätten wir noch einen ganz großartigen Vorschlag: Riester. Sie bekommen Zulagen vom Staat und die Möglichkeit, höhere Sonderausgaben geltend machen zu können. Schauen Sie mal in diese Grafik. Eine Rendite von..%. Das bekommen Sie sonst nirgends."
Ich beschloß dann doch, das grausame Spiel zu beenden, biß geräuschvoll in den letzten Keks und holte zu einem Vortrag über Sinn und Unsinn der Riesterverträge aus. Durch meinen Job kam ich leider nicht umhin, mir darüber einige Kenntnisse anzueignen. Und endlich machte das Thema mal Spaß.
Man widersprach mir nicht.
"Ähm-was genau machen Sie beruflich?"
Treffer und versenkt.
Weitere Angebote kamen nicht, woher auch? Liebe Banker, Ihr könnt ja auch nichts dafür. Aber daß Ihr mich für so dämlich gehalten habt, wie ich aussehe-das verzeih ich Euch nicht.
Irgendwie taten sie mir leid, als sie die Tür aufschlossen und mich mit spürbarer Erleichterung entließen. Helden der Arbeit, Überstunden und dann das. Keine klitzekleine Provision. Außer Spesen nix gewesen.
Den Spruch vom Investmentbanker und der Beliebtheitsskala brachte ich aber noch an.
Niemand außer mir lachte. Sorry. Das war echt fies.
Ich war brummstolz. Und seit diesem Termin ist Ruhe; himmlisch. Aber ich kenne Kumpel Murphy. Wetten, morgen rufen sie an?
Und wenn schon. Sollen sie doch kommen. Ich hab keine Angst mehr vor ihnen. Im übrigen waren die Kekse prima.
...”
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